Es klingt unglaublich, aber tatsächlich kannst du heute unter einem Trauma leiden, das dein Großvater erlebt hat. Glaubst du nicht? Dann lass dich von mir durch die spannende Welt der Epigenetik führen. Ich bringe dir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse näher und verknüpfe sie mit deinen narzisstischen Erfahrungen.
Es ist noch nicht wirklich lange bekannt, dass Gene an– und abgeschaltet, bzw. aktiv bzw. stumm geschaltet werden können. Früher ging man in der Wissenschaft davon aus, dass Gene fix sind und keinen weiteren Einflüssen in unserem Leben unterliegen. Heute weiß man, dass genau diese Annahme falsch ist.
Durch Umweltfaktoren, durch die Ernährung und ganz besonders durch unsere Erfahrungen werden entsprechende Gene aktiviert oder eben nicht. Der Prozess dahin ist kompliziert, er geht über Eiweiße und Umbauprozesse. Das muss für uns auch gar nicht relevant sein. Was für uns wichtig ist, sind die Erkenntnisse und Schlüsse, die wir aus diesen Möglichkeiten der Einflussnahme ziehen.
Wenn Gene an- und abgeschaltet werden, dann ist es umso relevanter, darauf zu achten, wir ich mein Leben führe. Dann ist es eben nicht egal, wie lange ich unglücklich bin und meinen Körper, bzw. mein Nervensystem in Stress versetze. Es macht einen Unterschied, auf meine eigene Gesundheit, meine Lebenserwartung und mein Befinden. Sogar auf nachfolgende Generationen kann es Einfluss haben und dieser Umstand sollte uns einmal mehr dazu anhalten, unsere Lebensführung genau unter die Lupe zu nehmen.
Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München forscht seit Jahren zum Thema Epigenetik und welchen Einfluss die Erfahrungen der Eltern auf die Gene ihrer Kinder haben, bzw. welche Rolle sie bei deren Entwicklung spielen.
Als eine Art Bindeglied zwischen Umwelteinflüssen und Genen bestimmt die Epigenetik mit, unter welchen Umständen welches Gen angeschaltet wird und wann es wieder stumm wird. Dabei spielen auch Traumata und Ängste eine Rolle.
Und genau aus diesen Gründen ist es nicht egal, wie du dein Leben führst. Es ist nicht egal, wie lange du unglücklich bist und deinen Körper, bzw. dein Nervensystem in Stress versetzt. Es macht einen Unterschied, auf deine eigene Gesundheit, deine Lebenserwartung und dein Befinden. Sogar auf nachfolgende Generationen kann es Einfluss haben und dieser Umstand sollte uns einmal mehr dazu anhalten, unsere Lebensführung genau unter die Lupe zu nehmen. Wir sollten uns fragen:
Bin ich im richtigen Job, oder nicht?
Bin ich in einer glücklichen Beziehung, oder nicht?
Lebe ich an dem Ort, der mich inspiriert und mir ein gutes Gefühl gibt?
Habe ich eine gute Genuss-Stress-Balance?
Umgebe ich mich mit Menschen, die mir gut tun und die ich liebe?
Habe ich meinem Leben einen wahrhaftigen Sinn gegeben?
Werde ich am Ende meines Lebens zufrieden und erfüllt darauf zurückblicken können?
Damit wir uns richtig verstehen – ich spreche hier nicht von einem Ego-Trip oder von Selbstverwirklichung um jeden Preis. Ich spreche von einer gesunden Balance!! und in narzisstischen Beziehungen ist diese definitiv nicht gegeben. Da zahlt das Opfer immer drauf, da leidet immer der Partner und nicht der Narzisst. Da ist Empathiemangel und Rücksichtslosigkeit an der Tagesordnung. Manipulationen, Bestrafungen, sogar Gewalt bestimmen den Alltag. Welche Spuren wird das wohl hinterlassen? In deinen Genen?
Ich weiß selbst, wie man sich fühlt, wenn man keinen Ausweg sieht. Wenn man seinen Selbstwert verloren und die Hoffnung fast schon begraben hat. ABER: Ich weiß auch, dass man das Leben noch einmal vollkommen auf den Kopf stellen kann. Ich erlebe es bei meinen Klienten jeden Tag, jedes Jahr hundertfach, und sie sind der beste Beweis dafür, dass es wahr ist.
Ergreife doch die Chance, dass du so viel Einfluss auf deinen Körper, deine Seele, ja sogar auf deine Gene hast! Und wandle dein Leben so um, dass die Einflüsse der Menschen, die dich umgeben, es Stück für Stück besser machen. Dass du nicht länger Erniedrigung, sondern Erhöhung erfährst, dass du nicht länger Zurückweisung, sondern Annahme erlebst.
Es lohnt sich, nach diesen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen mehr denn je, das Leben zu gestalten und nicht nur zu verwalten. Es lohnt sich mehr denn je, aktiv Einfluss zu nehmen und nicht das Leben über sich ergehen zu lassen.
Deine Energie gehört dir, nicht dem Narzissten!
Deine Kreativität, deine Hilfsbereitschaft, deine Empathiefähigkeit und deine Besonderheit, all das gehört dir, nicht dem Narzissten.
Denk mal in Ruhe darüber nach, was dies für dich bedeuten könnte und wie auf dieser Grundlage eine glückliche Zukunft für dich aussehen müsste/würde/dürfte!
Ich wünsche dir Auftrieb, dass diese Zeilen einen Impuls in dir auslösen, zum Sprungbrett werden für einen neuen Lebensabschnitt, angefüllt mit guten Erfahrungen und wunderbaren Erlebnissen.
**Zitate zur Epigenetik:
Die erste am tiefsten greifende Weitergabe ist die epigenetische. Dabei wird vererbt, wie ein Mensch mit Stress umgeht. Auch durch Stress ausgelöste Krankheiten wie eine Posttraumatische Belastungsstörung können von der Mutter aufs Kind übergehen.
Andreas Krüger, Kindertraumatherapeut
Kinder lesen die Körperhaltung ihrer Eltern. Die kriegen alles mit, auch wenn die Erwachsenen nicht darüber reden. Schultern hochziehen in einer Verteidigungshaltung, ein starrer Blick – diese subtilen Signale, die liest ein Kind.
Michaela Huber, Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation
Betroffene Kinder entwickeln Symptome, als hätten sie selbst das Leid der Eltern erlebt. Sie fühlen Ängste, innere Leere und Schuld. Sie haben Alpträume und psychosomatische Erkrankungen.
Meine Mutter ist die Angst auch den Kriegsjahren vor Bombenalarm nie wieder losgeworden. Und ich habe das sozusagen mit der Muttermilch oder sogar noch vorher aufgenommen.
Andreas Dreyer, Pfarrer
Eine Möglichkeit ist, für uns negative epigenetische Veränderungen entweder rückgängig zu machen oder positive epigenetische Veränderungen als Gegenspieler zu induzieren.
Elisabeth Bender
Stopp die Folter, kein Narzisst hat es verdient, dass du dich zu seinem Opfer machst!